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Tokio: IT-Unternehmen testet U-Bahn-App für Schwangere

Das japanische Unternehmen Dai Nippon Printing Co. hat eine App entwickelt, die schwangeren Frauen dabei helfen soll, einen Sitzplatz in der Tokioter U-Bahn zu finden. Die Smartphone-Anwendung wird derzeit in Kooperation mit dem U-Bahn-Betreiber Tokyo Metro Co., Line Corp., einem umfassenden Praxistest unterzogen.

Abstrahierte Karte der U-Bahnlinien in Toyko

Millionen von Fahrgästen nehmen täglich die Dienste der Tokioter U-Bahn in Anspruch, insbesondere in der Rush-Hour sind die Waggone üblicherweise überfüllt. Die Entwickler von Dai Nippon Printing Co. haben daher eine App kreiert, die es Schwangeren ermöglicht, dennoch einen Sitzplatz in Anspruch zu nehmen. Das System funktioniert nach einem Matching-Prinzip. Fahrgäste, die bereit sind, ihren Platz abzugeben, können sich vorab registrieren. Schwangere können über die App herausfinden, ob es in ihrer Linie jemanden gibt, der seinen Sitzplatz zur Verfügung stellt. Der Kontakt wird dann via Chat hergestellt, der Austausch der Daten erfolgt anonym. In einer Aussendung teilt das Unternehmen mit, dass während der Fahrt ohnehin jeder Fahrgast mit seinem Smartphone beschäftigt sei und von den anderen Fahrgästen kaum Notiz nähme. Außerdem seien die Japaner häufig auch zu zurückhaltend, um einer Schwangeren ihren Sitzplatz anzubieten.

Die App wird in dieser Woche in der Ginza Linie getestet. Der Test wird in Zusammenarbeit mit dem Betreiber Tokyo Metro Co., Line Corp. durchgeführt. Das U-Bahn Unternehmen stellt seine Messaging App für den Test zur Verfügung. Laut Dai Nippon Printing Co. ist eine Erweiterung der App geplant, dann sollen auch Menschen mit Beeinträchtigung und ältere Fahrgäste die Möglichkeit bekommen, unkompliziert einen Sitzplatz in ihrer Nähe zu finden.

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