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#pampersauszeit: Offizieller Blogeintrag führt zu Shitstorm

In einem Blogeintrag auf der offiziellen Pampers Website werden Auszeiten als wirksame Erziehungsmethoden für Kinder vorgestellt. Nun hagelt es für den Windelriesen einen Shitstorm erster Güte.

Eigentlich möchte man am Pampers-Blog jungen Eltern ja nützliche Tipps und Hilfestellungen für den Familienalltag geben, so der Windelhersteller. Dass dieses Vorhaben auch ordentlich schief gehen kann, hat der jüngste Blogeintrag bewiesen. In dem Artikel „Kinder richtig bestrafen: Auszeiten“ geht es um die Fragestellung, wie Eltern ihren Nachwuchs dazu bringen, gewisse Regeln einzuhalten. In sogenannten Auszeiten würden Kinder im Alter zwischen 18-24 Monaten und bis 5 Jahre lernen, dass ihr Fehlverhalten ernste Folgen haben kann. Von einer „abgeschwächten Form der Isolation“ ist da die Rede. Auch wird beschrieben, dass Eltern in solchen Situationen signalisieren sollen: „Wenn du das tust, gehörst du nicht dazu“.

Der Blogeintrag lässt die Wogen hoch gehen. Bereits kurz nach der Veröffentlichung gab es zahlreiche Reaktionen auf Twitter, Facebook und Co.  Eltern haben ihre Bestürzung ebenso zum Ausdruck gebracht wie engagierte Blogautoren und Journalisten, die sich seit Jahren mit dem Thema „Grenzen setzen“ beschäftigen. Der gemeinsame Tenor, der vor allem auch Nachdruck von Menschen aus dem erziehungspädagogischen Bereich erhält: Gewalt gegen Kinder, ob physische oder psychische, darf niemals Bestandteil der Erziehung sein. Auszeiten können vor allem bei kleineren Kindern starke Verlustängste auslösen, das wiederum stört die sichere Bindung zu den Eltern. Zudem sind sie kognitiv teilweise noch gar nicht in der Lage, den Zusammenhang zwischen ihrem Verhalten und der Auszeit zu erkennen. Der gewünschte Effekt tritt nicht ein, vielmehr bleibt das Kind verwirrt und gekränkt zurück.

Mittlerweile hat das Social Media-Team von Pampers angekündigt, den umstrittenen Artikel von der Website zu entfernen und sich dafür entschuldigt, dass er „zu Widerspruch und Irritation“ geführt hat. Ob es auch eine offizielle Stellungnahme des Windelherstellers geben wird, ist noch unklar.

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